Manuelle Lymphdrainage in Winterthur

Was ist ein Ödem?


Ein Ödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, ein Lymphstau. In der Umgangs­sprache spricht man von Wasser (in den Beinen, in den Armen oder sonstwo) im Körper. Es wird hervorgerufen durch Stauungen im Lymph- oder Venensystem (die Stoffwechsel-Flüssigkeit kann zeitweise oder generell schlecht abfliessen) oder durch ein Überangebot an sogenannter lymphpflichtiger Last (es kann zwar normal abfliessen, aber im Moment ist einfach zuviel davon da).

Ein anschauliches Beispiel für ein harmloses sekundäres Ödem ist die Geschwulst, wie sie nach einer Sportverletzung z.B. am Knöchel auftreten kann. Die plötzlich in grosser Menge anfallende Flüssigkeit kann nur nach und nach abfliessen. In gleichem Masse geht auch die Geschwulst zurück. Mit einer Lymphdrainage kann dieser Vorgang beschleunigt werden.

Das primäre Lymphödem

Eine Ödemneigung kann angeboren sein, in diesem Fall spricht man von einem primären Lymphödem. Eine angeborene Lymphgefässstörung lässt sich ohne Auftreten eines Ödems nur schwer feststellen. Das primäre Lymphödem kann schon bei Geburt auftreten, es kann sich aber auch erst nach einigen Jahren entwickeln. Häufig beginnt die Schwellung während der Pubertät.

Das primäre Beinlymphödem zeigt sich häufig mit peripherem Beginn, das heisst, der Fuss und Unterschenkel schwillt an. Bleibt diese Form des Lymphödems unbehandelt, wird nicht nur der Fuss und der Unterschenkel ödematös, sondern mit der Zeit das gesamte Bein. Da die betroffene Person erst von der Krankheit erfährt, wenn Fuss und Unterschenkel immer dicker werden, ist es schwierig, rechtzeitig vorsorgliche Massnahmen einzuleiten. Eine latent vorhandene Ödemproblematik wird oft anlässlich einer Fussreflexzonenmassage erkannt.

Das sekundäre Lymphödem

Das Lymphsystem dient wie beschrieben unter anderem dem Abtransport abgestorbener Zelltrümmer. Im Verlauf von Operationen bei Krebserkrankungen werden oft auch Lymphknoten entfernt, um zu verhindern, dass Teile des Erkrankungsherdes über die Lymphbahnen in den gesunden Teil des Körpers gelangen. Damit ist aber die Entsorgung von Gebieten, die weiter von der Körpermitte entfernt liegen, nicht mehr gewährleistet. Es kommt zu einem Rückstau von Gewebeflüssigkeit, was sich mit der Zeit in Form von Ödemen bemerkbar macht.

Der ansonsten gesunde Körper kann aber Umleitungen «wachsen» lassen, so dass der normale Lymphfluss mit der Zeit wieder zu Stande kommt. Dieser Prozess kann durch die manuelle Lymphdrainage angeregt werden.

Die Regeneration und Heilung nimmt viel Zeit in Anspruch. Bis sich der Erfolg zeigt, ist unter Umständen eine längere Therapie nötig. Massgebend ist unter anderem, wie lange zugewartet wird, bis eine Therapie erfolgt. Von entscheidender Bedeutung ist natürlich die Ursache des Ödems. Deshalb liegt es in der Verantwortung des Arztes, nach einer Operation manuelle Lymphdrainage zu verschreiben.

Bleibt ein Lymphödem unbehandelt, ist die Folge eine quantitative Ödemzunahme und eine qualitative Verschlechterung der Gewebefunktion durch Fibrosen oder Sklerosen. Zudem ist ein Ödem oft eine Quelle wesentlicher körperlicher und seelischer Belastung.

Das Lipödem

Ein Lipödem entsteht, wenn vermehrt Wasser- und Eiweiss ins Bindegewebe eintritt. Es handelt sich dabei nicht um ein klassisches Ödem. Ursache dafür ist eine erhöhte Gefässdurchlässigkeit, eine meist angeborene Erkrankung, die nicht behandelt werden kann.

Lipödeme treten meistens bei Frauen auf. Die genauen Ursachen sind nicht bekannt. Es weist aber vieles darauf hin, dass sie mit dem weiblichen Hormonsystem in Zusammenhang stehen.

Die Fetteinlagerungen können nicht beeinflusst werden. Die in der Folge entstehenden Wassereinlagerungen, die die schmerzhaften Gewebespannungen verursachen, können jedoch mit Lymphdrainagen und Kompressionsmassnahmen erfolgreich behandelt werden.

Eine Alternative wäre die Liposuktion, die operative Fettabsaugung, die die Schmerzen stark reduziert, aber auch keine dauerhafte Heilung bringt. Die Behandlung kostet schnell einmal einen fünfstelligen Betrag, der von den Krankenkassen selten übernommen wird. Ausserdem müssen Sie sorgfältig evaluieren, denn es gibt einen grossen Markt für Liposuktion und nicht alle Anbieter sind seriös. Holen Sie unbedingt eine Zweitmeinung ein, bevor Sie sich zu einer Operation entschliessen.