Die Professionalisierung der Erfahrungsheilkunde

Warum die gleiche Leistung immer mehr kostet

Die Vergabe von Qualitätslabeln, Zertifizierungen und anderen papierernen Werten zieht hohe Kosten nach sich und suggeriert dem Klienten einen Mehrwert, der nicht immer erkennbar ist. Sie hat keine Aussagekraft über die effektive Qualität einer Heilbehandlung.

Therapeutische Leistungen werden nicht in dem Masse besser, wie die Aufwendungen dafür im Umgang mit Krankenkassen, Verbänden und Kontrollstellen steigen. Volks- und Erfahrungsheilkunde findet in der Praxis statt, nicht auf dem Papier.

Wer nicht zahlt, darf nicht arbeiten

Selbsternannte «Hüter der Qualität», Verwaltungsorganisationen wie das erfahrungsmedi­zinische Register EMR oder die Stiftung ASCA, verwerten Leistungen, die andere erbringen. Mit der «Erschaffung von Qualitätslabeln» versuchen sie, gegen viel Geld eine Professionalität zu verkaufen, die nicht immer hält, was sie verspricht.

Wenn ein Therapeut nicht bereit ist, ohne verwertbare Gegenleistung jährlich hunderte von Franken in Verwaltungsaufwendungen, Registrierungen und Weiterbildungs-Kontrollen zu investieren, werden ihm die Kompetenzen abgesprochen seinen Klienten werden Rück­vergütungen der Krankenkassen-Zusatzversicherungen verwehrt. Was hier als Dienstleistung mit dem hippen Schlagwort Professionalisierung verkauft wird, geht eigentlich eher in Richtung Nötigung. Entweder zahlt der Therapeut und ist dabei, oder er verschwindet in der Bedeutungslosigkeit.

Doch auch die besten Zertifizierungen und Labels sind kaum mehr wert, als das Papier, auf das sie gedruckt sind. Sie können ihren Wert von Heute auf Morgen verlieren, denn deren Anerkennung ist jedem Versicherer freigestellt. Wer eine Krankenkassen-Zusatzversicherung abschliesst, sollte sich deshalb gut überlegen, bei welcher Gesellschaft er das tut. Die Helsana- Zusatzversicherungs AG hat schon vor Jahren aufgezeigt, dass sich mit dem Ausdünnen des Therapie-Angebots viel Geld einsparen lässt. Helsana beteiligt sich nicht an den Behandlungskosten in der Irchelpraxis.

Finanzielle Konsequenzen für den Patienten

Die Kosten, die durch diese fortschreitende «Professionalisierung» entstehen, sind für kleinere Anbieter neben den eigentlichen Betriebskosten die grössten Ausgaben. Sie fallen bei der Tarifgestaltung immer mehr ins Gewicht.

Bekam der Klient vor 20 Jahren eine Behandlung von etwa einer Stunde Dauer noch für 80 bis 90 Franken, sind heute in städtischen Gebieten 120 Franken für eine Therapieeinheit, die dann oftmals keine 60 Minuten mehr dauert, üblich.

Das nicht etwa, weil die Therapeuten mehr verdienen oder weil die Behandlungen um dieses Mass besser geworden wären, sondern weil der Verwaltungsaufwand unverhältnismässig angeschwollen ist. Ein Aufwand, der dem Patienten absolut nichts bringt. Er möchte Beratung, Behandlung und Engagement, greifbare Leistungen also, deren Aufwand er nachvollziehen kann.

In der Irchelpraxis gelten verursachergerechte Tarife: Klienten, die die Behandlungskosten selbst übernehmen, helfen, den administrativen Aufwand in Grenzen zu halten und profitieren dadurch von einem stark vergünstigten Tarif.