Fas­ten

Zie­le und Versprechungen

 

In­wie­weit man den teil­wei­se blu­mi­gen Ver­spre­chen, die im Zu­sam­men­hang mit dem Fas­ten ge­macht wer­den, Glau­be schen­ken kann, muss je­der für sich ent­schei­den. Fas­ten ist auf je­den Fall kei­ne Ein­zel- und Kurz­zeit-The­ra­pie, mit der al­le er­denk­li­chen Lei­den ge­heilt wer­den kön­nen. Ei­ne Hei­lung be­steht im­mer aus vie­len klei­nen Schrit­ten, ei­ner da­von kann ei­ne Fas­ten­er­fah­rung sein.

Ein be­kann­ter Dr. med. und Fas­ten­kurs­lei­ter schreibt in ei­nem sei­ner vie­len Bü­cher, was wir durch Fas­ten ge­win­nen kön­nen: (Die dun­kel aus­ge­zeich­ne­ten Kom­men­ta­re stam­men von ei­nem le­bens- und fas­ten­er­fah­re­nen Nicht-Aka­de­mi­ker, der sein Geld nicht mit dem Schrei­ben von Bü­chern verdient.)

Fas­ten als schnells­te, an­ge­nehms­te und un­ge­fähr­li­che Me­tho­de über­flüs­si­ge Pfun­de los­zu­wer­den. Die­se Aus­sa­ge ist ge­fähr­lich: Sie ver­lei­tet Über­ge­wich­ti­ge zum Fas­ten und frus­triert sie durch den Miss­erfolg, wenn die Er­näh­rung nach dem Fas­ten nicht um­ge­stellt wird. Das Ge­wicht wird dann schnell wie­der stei­gen und oft so­gar das An­fangs­ge­wicht über­tref­fen: der ge­fürch­te­te Jo­jo-Ef­fekt tritt ein.
Durch Fas­ten aus dem Zu­viel un­se­rer kon­sum­be­ton­ten Zeit her­aus­zu­fin­den, mass­voll es­sen und sinn­voll ge­nies­sen lernen.
Fas­ten als Hil­fe zur Lö­sung aus Ab­hän­gig­keit von Me­di­ka­men­ten und Genussmitteln.
Ent­stau­tes, ent­spei­cher­tes und ent­schlack­tes Ge­we­be wird gleich­zei­tig schmerz­frei und fühlt sich woh­lig an. «Ent­schla­cken» ist in die­sem Zu­sam­men­hang ein Reiz­wort. Es soll­te im­mer er­klä­rend be­nutzt wer­den: Im mensch­li­chen Kör­per fal­len kei­ne Schla­cken wie im Ei­sen­werk an. ‘Schla­cken’ ist ein lai­en­haf­ter Be­griff für Stof­fe, die am Schluss des Stoff­wech­sel­pro­zes­ses nicht aus­ge­schie­den wer­den, son­dern im Ge­we­be zu­rück­blei­ben und zu Be­schwer­den füh­ren können.
Fas­ten führt zu schö­ner Haut und zur Straf­fung al­ler Bin­de­ge­we­be. Um die­sen Zu­stand auch nach dem Fas­ten bei­be­hal­ten zu kön­nen, be­darf es aber ei­ner kon­se­quen­ten Pfle­ge, ei­ner acht­sa­men Le­bens­füh­rung und ge­ge­be­nen­falls auch ei­ner Um­stel­lung der Ernährung.
Fas­ten ist ei­nes der we­ni­gen und er­folg­rei­chen bio­lo­gi­schen Ent­gif­tungs­mit­tel in ei­ner schad­stoff­be­las­te­ten Umwelt.
Fas­ten zur Er­hal­tung der kör­per­li­chen und geis­ti­gen Leis­tungs­fä­hig­keit, vor al­lem in den Wech­sel­jah­ren der Frau und beim Leis­tungs­knick des Man­nes um das vier­zigs­te Le­bens­jahr. Nur um das vier­zigs­te Le­bens­jahr? Al­so ich ver­spü­re die­sen Leis­tungs­knick nach je­dem Bier… So spe­zi­el­le Er­eig­nis­se wie die brüh­me­ten Leis­tungs­kni­cke, die «man» ge­fällgst zu be­kom­men hat, die­nen im All­ge­mei­nen nur da­zu, ir­gend­ein Me­di­ka­ment oder ei­ne (Vor­sor­ge-) be­hand­lung zu ver­kau­fen. Scha­de, dass auch be­züg­lich dem Fas­ten sol­che Be­grif­fe be­müht wer­den müssen.
Fas­ten im Hin­blick auf das Al­tern — es kann das bio­lo­gi­sche Al­tern nicht ver­hin­dern, ver­mag aber vor­zei­ti­ge Al­te­rungs­vor­gän­ge auf­zu­hal­ten. Das will mir ei­ne ge­wag­te Aus­sa­ge schei­nen. Wir tä­ten bes­ser dar­an, das alt und wei­se wer­den zu ak­zep­tie­ren und nicht ei­nem prä­se­ni­len Ju­gend­lich­keits­wahn zu verfallen…
Fas­ten als Früh­heil­ver­fah­ren ge­winnt zu­se­hends an Be­deu­tung in ei­ner Zeit, in der es mög­lich wur­de, Ri­si­ko­fak­to­ren für erns­te Krank­hei­ten la­bor­tech­nisch recht­zei­tig zu erkennen.

 

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