Urin-Anwendungen in der Heilkunde

Urin und die Wissenschaft – Was ist Urin eigentlich?


Es gibt bislang keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die Eigenurintherapie etwas bewirkt. Wer wollte denn schon Geld in aufwändige Studien investieren, ohne danach mit dem Verkauf der Ergebnisse oder einer Substanz mindestens den investierten Geldbetrag wieder erwirtschaften zu können?

Der Eigenurinbehandlung geht es in dieser Beziehung wie dem Fasten: Wo kein Gewinn erwirtschaftet werden kann, macht niemand wissenschaftliche Untersuchungen. Wenn eine Methode nicht wissenschaftlich untersucht werden kann, hat sie in unserem technisierten Gesundheitswesen keinen Platz mehr. Beim Urin beschränkt man sich darauf, die für die Diagnose wichtigsten Inhaltsstoffe zu bestimmen.

Die chemische Komponente, der Stoffwechsel, lässt sich in groben Zügen festlegen und macht dem Wissenschaftler klar: Urin ist ein Ausscheidungsprodukt; sozusagen das Ab­wasser des Körpers und gehört dorthin, wo Abwasser eben hingehört.

Urin ist das nahezu sterile Ultrafiltrat des Blutes. Er besteht zu 95% aus Wasser. Weitere wichtige Bestandteile sind täglich etwa 25 Gramm Harnstoff, 10 Gramm verschiedene Salze und weitere Stoffe wie Kreatinin, das Endprodukt des Muskelstoffwechsels, Phosphate und verschiedene Säuren.

Wenn man seine Inhaltsstoffe mit modernen Methoden bestimmt, kommt man auf Hunderte von Substanzen, die für den Praktiker aber irrelevant sind. Neben dem ganzen Spektrum der stofflichen und feinstofflichen Wirkungen kommt dann noch die psychologische Komponente dazu, und die ist nahezu unberechenbar. Hier ist vor allem der Placebo-Effekt zu erwähnen. Placebos sind Medikamente ohne Wirkstoffe, die trotzdem zu einer Heilung führen können, weil der Patient durch seine Überzeugung, gesund zu werden, seinen «inneren Arzt» weckt, der ihn dann tatsächlich zu heilen vermag.

Das Ziel ist, dem Patienten zu helfen. Wie dies geschieht, ist zweitrangig. Wer der Urintherapie zum vornherein jegliche Wirkung abspricht, vertut eine grosse Chance. Wer dies als Fachperson im Gesundheitswesen tut und gleichzeitig bereit ist, chemische Medikamente mit zweifelhaften Haupt- und unerwünschten Nebenwirkungen zu verschreiben, täte manch­mal gut daran, etwas mehr über den Zaun der Professionalität zu schielen.

Doch wozu soll man sich als Arzt überhaupt damit beschäftigen? Erstens ist das Thema bei vielen Leuten tabu, weil im wahrsten Sinne des Wortes unter der Gürtellinie. Wenn man sich als etablierter Wissenschaftler diesem Thema zu sehr hingibt, wird man leicht als Sonderling gestempelt. Zweitens ist die volksheilkundliche Anwendung von Naturprodukten oder -verfahren ganz allgemein wirtschaftsfeindlich. Wo nichts verkauft werden kann, wird es für viele «Helfer» schnell einmal uninteressant.

Welche Erfahrungen haben andere Leute mit Urin-Anwendungen gemacht? Die Deutsche Gesellschaft für Harntherapie DGH (1997 bis 2016) hat mehr als 20 Talkshows und Interviews zum Thema Heilen mit Urin zusammengestellt.

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