Naturheilkundliche Fusspflege

bei Nagelpilz (Nagelmykosen)

 


Der Nagelpilz ist eine extrem hartnäckige Infektionskrankheit. Natürliche Behandlungsmethoden sind sehr zeitaufwändig. Sie müssen über lange Zeit regelmässig und konsequent angewendet werden, damit sie erfolgreich sind


Für die Schulmedizin ist eine Nagelmykose ein triviales medizinisches Problem mit vornehmlich kosmetischen Folgen. Problematisch kann eine Nagelpilzerkrankung allenfalls bei Diabetikern und bei Patienten mit einer Immunschwäche sein.

Die meisten Ärzte werden aber auch Patienten, die nicht dieser Risikogruppe angehören, mit Medikamenten wie Itraconazol oder Terbinafin behandeln. In diesen Fällen – also wenn man nicht einer Risikogruppe angehört – sollte man sich gut überlegen, ob eine medikamentöse Therapie sinnvoll ist. Solch tiefgreifende Eingriffe sind medizinisch nicht immer ganz unproblematisch und darüber hinaus auch noch recht teuer. Eine Kur über 3 Monate kostet je nach Medikament 400 bis 500 Franken plus Arztkosten.

Es geht auch anders

Hier möchte ich Ihnen einen anderen Weg aufzeigen: Naturheilkundliche Behandlungsmethoden sind zwar nicht die schnellsten und bequemsten, aber mit Sicherheit die erträglichsten und preiswertesten, die Sie zudem auch noch selbst anwenden können. Folgende Bilder dokumentieren den Langzeit-Erfolg einer Behandlung mit Fussbädern, Essig, Auszugölen, Essenzen und Bienenprodukten.

Ein Beispiel aus der Praxis

Die folgenden Bilder gehören zu einem 50jährigen Mann, der bei Arbeitsunfällen kurz hintereinander die Nägel beider Grosszehen verloren hat. Über ein Jahr später holte er sich in der Irchelpraxis Rat. Ich sagte ihm, dass ich zwar Hilfestellungen geben, aber die Nagelmykosen nicht wegmachen könne, weil dies ein länger dauernder Prozess sei, den er als Patient aktiv zu unterstützen habe.

Die linke grosse Zehe
manuell gereinigt
nach 30 Tagen
nach 100 Tagen
nach 360 Tagen
Die rechte grosse Zehe
manuell gereinigt
nach 90 Tagen

Warum geht das so lange?

Mit den unten aufgeführten Methoden können die Pilzsporen abgetötet und bei regelmässiger Anwendung ein Neubefall verhindert werden. Danach muss der Nagel neu wachsen und das kranke Gewebe nach vorne abgestossen werden. Und das dauert eben seine Zeit.

Während dieser Zeit sind regelmässige Kontrolle und gute Pflege absolut notwendig. Solange noch trübe Stellen vorhanden sind, muss davon ausgegangen werden, dass der Pilz noch aktiv ist.

Was Sie bei Nagelpilzbefall mit naturheilkundlichen Hausmitteln tun können:

  • Manuelle Reinigung: Nach einem 30minütigen Fussbad wird das zersetzte Nagelmaterial vorsichtig mit einer Stricknadel oder einem stumpfen Zahnstocher ausgeräumt und der Nagel soweit wie möglich zurückgeschnitten und gefeilt. Es ist absolut wichtig, gesundes Gewebe nicht zu verletzen. Desinfizieren Sie das Werkzeug mit Alkohol und verwenden Sie Sandblattfeilen nur einmal. Nur wenn keine Verletzungen entstanden sind, können danach 2 bis 3 Tropfen unverdünntes ätherisches Öl von Teebaum, Thymian oder Lavendel oder mehrere Tropfen Tinktur von Propolis, Cistrosen oder Beinwell mit einer Pipette unter und über den Nagel getropft werden. Farbige Tinkturen, besonders Propolis, werden den Nagel verfärben. Doch Ästhetik spielt in diesem Fall wohl eher eine untergeordnete Rolle. Kleine Wunden und empfindliche Hautstellen können zuvor mit einer Ringelblumen- oder Arnikasalbe (Salbe mit hohem Fettanteil, keine Crème) relativ dick (1/2mm) abgedeckt werden. Wenn der Nagel stark betroffen ist und man ihn nur noch durch Nachwachsenlassen retten kann, kann der kranke Teil zudem mit Schleifpapier angeraut werden, damit die pilztötenden Mittel besser eindringen können.
  • Alle Tipps und Anwendungen wie bei Fusspilz beschrieben.
  • Den betroffenen Nagel häufig - mindestens 2x täglich - mit einem ca. 10mm breiten Flachpinsel mit Essig-Essenz (in der Schweiz heisst das «Putzessig») abpinseln. Vermeiden Sie längeren Hautkontakt mit Essig-Essenz; die Haut kann Schaden nehmen. Achten Sie beim Einkauf unbedingt darauf, dass dem «Putzessig» keine Hilfsstoffe wie Reinigungs- oder Duftkomponenten beigemischt sind. Er muss Lebensmittelqualität haben und mindestens 10% Essigsäure enthalten.
  • Essig-Wickel über Nacht: Die Haut um den befallenen Nagel herum mit einer fettenden Crème schützen. Einen kleinen Abschnitt Haushaltkrepp mehrfach zu einem relativ dicken Kissen falten, mit naturvergorenem Apfelessig - unbedingt Bio-Qualität, kein Industrieprodukt! - tränken, auf den Nagel legen und mit einer Gazebinde sichern. Am Morgen abnehmen und trocken reinigen. Niemals Seife verwenden, Pilze lieben Seife! Den ganzen Zeh mit einer natürlichen Crème und pro Anwendung 2 bis 3 Tropfen Teebaumöl pflegen. 2 bis 3 Anwendungen pro Woche sollten reichen. Vorsicht: Verwenden Sie nie Essig-Essenz für Wickel. Sie ist mit 10 und mehr % Säure viel zu aggressiv und kann bei stundenlangem Hautkontakt arge Verbrennungen hervorrufen.
  • Wechselfussbäder fördern die Durchblutung. Die trockenen Füsse danach mit Bienenprodukten wie Honig als Wickel oder Propolistinktur behandeln. Vorsicht: Propolistinktur verfärbt den Nagel braun und kann das ästhetische Empfinden stören. Regelmässig mit einer guten Ringelblumen-, Lavendel- oder Kamillencrème pflegen.
  • heisse Auflage mit den wässrigen Auszügen von Eichenrinde, Heublumen, Käslikraut (Malva sylvestris) oder Bockshornklee. Einen ähnlichen Effekt wie mit Eichenrinde erhält man durch das Auflegen eines Schwarztee-Beutels, mit dem man sich soeben einen Tee gemacht hat. Es geht dabei um den Gerbstoff, der zusammenziehend wirkt.
  • Auflage mit Grapefruitkernextrakt: 10 Tropfen mit 5 bis10 Tropfen Wasser mischen, ein kleines Stück Haushaltskrepp damit benetzen und mit einer Gazebinde auf der verpilzten Stelle fixieren. Während mindestens 2 Stunden anwenden, auch gut über Nacht.
  • Teekur, Fuss- oder Zehenbad mit Schachtelhalm wie bei Nagelpflege beschrieben.
  • Hautpflege mit Sonnenhuthonig: 1 Teelöffel Honig mit 20 bis 30 Tropfen Tinktur der Echinacea purpurea vermischen, auftragen und mit einer Gazebinde sichern.

Honig für die Behandlung von Pilzerkrankungen ist erklärungsbedürftig. Pilze lieben Zucker. Naurbelassener Honig besteht, genau wie Zucker, aus Glucose und Fructose, enthält aber auch - und hierbei liegt der Unterschied - Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren.

Achten sie unbedingt auf die Herkunft des Honigs. Er sollte vom lokalen Imker stammen und Bio- oder zumindest unbelastete Wildsammlungsqualität aufweisen. Honig vom Grossverteiler ist oft ein pasteurisierter Mischhonig unklarer Herkunft, der auch Gentechnisch erzeugt sein kann.

Übertreiben Sie es nicht mit Honiganwendungen bei der Pilzbekämpfung. Wechseln Sie mit anderen Methoden ab und ergänzen Sie den Honig mit Tinkturen und ätherischen Ölen.

Weitere Tipps dieser Art vermittelt das umfassende Dokument

«Natur- und Erfahrungsheilkunde»

der Irchelpraxis. Auf ca. 300 Seiten finden Sie grundlegende Anleitungen aus dem Bereich der Natur- und Volksheilkunde sowie einen umfangreichen therapeutischen Index mit konkreten und erprobten Hilfestellungen, um abgeklärte Beschwerden auf natürliche Art selbst zu behandeln.

Dokument bestellen