Naturheilkundliche Fusspflege

Pflege und Entfernung störender Hornhaut


Hornhaut entsteht durch starke mechanische Belastung. An den Füssen z.B. durch langes Stehen, Barfussgehen oder durch das Tragen ungeeigneter Schuhe. Sie ist ein wichtiger Schutz für die Haut. Sie sollte nur entfernt werden, wenn sie wirklich stört.


Hornhaut radikal zu entfernen macht nur Sinn, wenn die Ursache ihrer Entstehung beseitigt wird. Sonst verkommt der Erfolg zu einem kurzzeitigen kosmetischen Effekt, denn die Hornhaut wird sich wieder bilden, wenn die Haut den Schutz nötig hat. Ändern Sie stattdessen die Umstände, tragen Sie wirklich gute Schuhe und pflegen Sie Ihre Füsse regelmässig. Lassen Sie die Haut nie austrocknen. Halten Sie sie mit einer guten natürlichen Crème (Hirschtalg, Ringelblume, Arnika, Kamille) feucht. Idealerweise über Nacht, zum Schutz der Bettwäsche mit einer Socke gesichert.

Hornhaut trocknet leicht aus und es entstehen Risse und Schrunden, durch die Schmutz und Keime in die Haut eindringen können. Verwenden Sie Hornhauthobel und -raspel nur bei wirklich dicker Hornhaut und tragen Sie nicht zuviel auf einmal ab. Wenn Sie zu tief abtragen, fügen Sie sich leicht schmerzhafte Verletzungen zu. Viele der unten aufgeführten Massnahmen weichen die Haut soweit auf, dass sie mit einem wesentlich sanfteren Bimsstein schmerzfrei entfernt werden kann.

  • Salzbad mit ca. 2 El Salz pro Liter Wasser (ca. 3.5%). Für diese Anwendung reicht normales Kochsalz durchaus. Es hat eine ähnliche Zusammensetzung und ist genau so viele Millionen Jahre alt, wie das teure Spezialsalz aus der Drogerie, das über tausende von Kilometern importiert wird. Spülen Sie das Salz nach dem Bad nicht ab; es speichert die Feuchtigkeit.
  • Kamillenpackung: Übergiessen Sie einen oder mehrere Kamillen-Teebeutel mit ein paar Tropfen kochendem Wasser. Die Beutel sollen nur feucht werden. Die warmen Beutel werden aufgelegt und mit einer Binde fixiert.
  • Salicylsäure ist ein sehr gutes hornhautaufweichendes Mittel. Die natürliche Salicylsäure kommt in der Weidenrinde vor. Bereiten Sie sich ein Fussbad mit Weidenrinde zu. So wird es gemacht.
  • Während einiger Tage 2 bis 3mal täglich eine starke Weidenrindentinktur aufpinseln und lufttrocknen lassen. Die Tinktur kann die Haut austrocknen; deshalb sollte sie danach mit einem Hauch Ringelblumencrème eingerieben werden.
  • Ein Mangel an Harnstoff in der Haut führt zu Trockenheit. Die einfachste Methode, Harnstoff in die Haut zu bringen, sind Teilbäder, Packungen oder Auflagen mit dem eigenen frischen Morgen-Urin. Sofort verfügbar, kostenlos, praktisch, einfach, frisch aus warmer Quelle Herz, was willst du noch mehr?Frischer Urin ist praktisch keimfrei, wirkt entzündungshemmend und pflegt mit einem Harnstoffgehalt von ca. 3% (beim konzentrierten Morgenurin) die Haut optimal. Der Urin wird als Auflage (z.B. ein getränktes Gazepolster oder 2-3 Abschmink-Pads, mit Tape oder einer Binde gesichert) möglichst lange auf der Haut belassen. Danach an der Luft trocknen lassen; nicht abwaschen. Wofür man seinen Urin sonst noch verwenden kann, lesen Sie hier.Wenn der Ekel vor dem eigenen Urin zu gross ist, besorgen Sie sich ein Pflegeprodukt, das Harnstoff enthält. Sollten Sie die Bezeichnung «Harnstoff» vergeblich suchen: Im Kosmetik- und Pflegebereich wird meistens die lateinische Bezeichnung «Urea» verwendet, das lässt sich besser verkaufen als Harnstoff. Bei fortgeschrittener Hornhaut crèmen Sie die befallenen Areale über mehrere Wochen täglich mit einer Crème ein, die mindestens 10% Urea enthält.
  • Zur regelmässigen Pflege von zu Verhornung neigender Stellen eignen sich Präparate mit Harnstoff und Salicylsäure. Ein bewährtes Produkt ist z.B. Kérasal-Salbe der Firma Spirig Pharma. Sie hat eine gelartige Konsistenz, enthält 60% Fett, 10% Harnstoff und 5% Salicylsäure.
  • Eine weitere Alternative: 5 Aspirin-Tabletten zu Pulver zerreiben und mit wenig Wasser und Zitronensaft zu gleichen Teilen zu einer Paste verrühren. Diese Paste ca. 1mm dick auf die Hornhaut auftragen, mit Gaze abdecken und mit einer Binde sichern. Mindestens 30 Minuten in dieser Packung verweilen. Nach der Entfernung der Packung die aufgeweichten Stellen gründlich mit einem Bimsstein abreiben und die Haut nach dem Trocknen mit einer natürlichen Crème pflegen und feucht halten. Hintergrund: Aspirin enthält Acetylsalicylsäure (ASS), deren Grundlage ursprünglich ein Weidenrinden-Extrakt war.
  • Bei wirklich starker Hornhaut und tiefen Schrunden helfen Salben oder Sticks mit bis zu 25% Harnstoffanteil. Vorsicht: Solche Produkte nur auf unverletzter Haut anwenden.In einer guten Drogerie oder im Kosmetik-Rohstoffhandel kann man Harnstoff auch preiswert als geruchloses, weisses Pulver kaufen. Es lässt sich gut in Wasser lösen und kann leicht in vorhandene Pflegeprodukte eingebaut werden.
  • Der Öl-Zucker-Honig-Service: Die ultimative Hornhaut-Behandlung (statt Zucker kann auch Kochsalz verwendet werden):Salatöl (das billigste aus dem Grossverteiler reicht für diesen Zweck) und Zucker zu gleichen Teilen mischen. Nach einem warmen Fussbad die trockenen Füsse mit dem Öl-Zucker-Brei im Sinne einer Peeling-Massage gut einmassieren und mindestens 30 Minuten einwirken lassen. Dann abwaschen, trocknen und verhornte Teile entfernen.Danach werden die betroffenen Stellen (oder auch der ganze Fuss) mit Honig eingerieben und mit einer Gazebinde oder einer Socke gesichert. Die Packung sollte während mehreren Stunden, am besten über Nacht, belassen werden, dann wird der Honig abgewaschen. Honig pflegt die Haut, macht sie weich und geschmeidig. Danach täglich mit einer «Urea 10%»-Crème einreiben.
  • Packung über Nacht mit Rizinusöl. Es geht zur Not auch mit Olivenöl, aber Rizinusöl ist eines der besten Öle für Haut und Haare. Ein weiterer Vorteil: Rizinusöl ist dickflüssig und besser anzuwenden, weil es weniger tropft. Mehrfach gefaltete Gaze im Öl tränken und soweit ausdrücken, dass sie nicht mehr tropft. Nur gerade die Gaze (nicht aber die Haut daneben, denn der Fuss muss atmen können) mit Haushaltpapier oder einer Frischhaltefolie abdecken (Wäscheschutz) und die Packung mit einer Binde oder einer Socke sichern.
  • Essigpackung: Watte (sehr praktisch: ein Tampax – «o.b.» müssen zuerst aufgeschnitten werden, damit sie flach werden) in guten Apfelessig (wichtig; kein Industrie-Billigessig) tauchen, leicht ausdrücken und nur gerade die Watte mit einem kleinen Stück Plasticfolie abdecken und mit einer elastischen Binde sichern. Während 10 bis 20 Minuten anwenden. Weil Essig je nach Hautbeschaffenheit und Auflagedauer die Haut angreifen kann, sollte er nach der Anwendung abgewaschen und die Haut mit einer natürlichen Crème (Ringelblume, Arnika, Kamille) gepflegt werden.
  • Zitronenpackung: Neben Essig kann auch eine frische Zitrone verwendet werden. Davon reibt man den Saft ein oder bereitet eine «Schnellpackung» ohne weitere Hilfsmittel: Zitrone halbieren, ein bisschen Saft ausdrücken und aus dem noch saftigen Rest ein passendes Stück herausschneiden und mit einer elastischen Binde auf der Haut befestigen. Nach der Anwendung mit Rizinusöl nachbehandeln. Auch raue Ellbogen verschwinden auf diese Art schneller, als sie entstanden sind. Dazu eine halb ausgepresste Hälfte einer Zitrone auf den Tisch legen, den spitzen Ellbogen hineinstellen und mindestens 15 Minuten in dieser «Beamtenstellung» verharren. Nach der Anwendung mit einer natürlichen Pflegecrème (zieht besser ein) oder Rizinusöl einreiben.

Weitere Tipps dieser Art vermittelt das umfassende Dokument

«Natur- und Erfahrungsheilkunde»

der Irchelpraxis. Auf ca. 300 Seiten finden Sie grundlegende Anleitungen aus dem Bereich der Natur- und Volksheilkunde sowie einen umfangreichen therapeutischen Index mit konkreten und erprobten Hilfestellungen, um abgeklärte Beschwerden auf natürliche Art selbst zu behandeln.

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