Naturheilkundliche Fusspflege

Massnahmen gegen Fussschweiss


Fussschweiss muss nicht die Folge mangelhafter Fusshygiene sein. Es gibt eben Leute, die mehr schwitzen und solche, die das Problem nicht kennen. Schlechter Geruch entsteht erst, wenn sich der Schweiss zersetzt. Deshalb sollte man besonders bei stark schwitzenden Füssen auf eine gute Fusshygiene achten.


Leidende in dieser Sache tun allerdings gut daran, nicht jeden gut gemeinten Tipp aus lauter Panik unbesehen anzuwenden. Denn viele Schweisshemmer sind reine Symptomatika, die den Schweiss zurückhalten oder kaschieren. Es stinkt dann zwar nicht mehr nach Schweiss, dafür nach anderen Dingen, die auch nicht gerade an den lichten Frühlingswald erinnern.

Achten Sie auf genügende Fusshygiene und geeignete Fussbekleidung. Tragen Sie Wollsocken und möglichst offene Lederschuhe. Sie sollten auch innen ganz aus Leder gefertigt sein, denn nur solche Schuhe entziehen dem Fuss Feuchtigkeit und erlauben ihm zu atmen. Tragen Sie nach Möglichkeit nicht das gleiche Paar Schuhe an zwei hintereinander folgenden Tagen, sondern lassen Sie sie genügend austrocknen.

Entfernen Sie verhornte Hautstellen und kontrollieren Sie die Zwischenräume der Zehen regelmässig auf Fusspilz (rötlich, feucht, offene Stellen).

Verstärkte Schweissbildung am ganzen Körper sollte ärztlich abgeklärt werden. Aus naturheilkundlicher Sicht können Sie folgende Vorgehen und Rezepturen gegen Fussschweiss anwenden:

  • Kaltes Fussbad am Morgen mit 1 El Essig (1 Minute genügt) oder die Füsse mit kaltem Essigwasser (10% Essig) waschen.
  • Warmes Fussbad mit 1 Handvoll Schachtelhalm, 2 Esslöffeln strahlenloser Kamille und einem Esslöffel Salbei. 2 bis 3mal wöchentlich anwenden. (Schachtelhalm, auch Zinnkraut genannt, kalt ansetzen, zum Sieden bringen und mindestens 20 Minuten zugedeckt ausziehen lassen. Dann Kamille und Salbei beifügen, aufkochen und 5 Minuten ziehen lassen). Diesen Tee dem Fussbad beigeben. Ein bisschen verdünnt kann man diesen Tee auch gut trinken.
  • Warmes Fussbad mit Eichenrinde: Eichenrinde enthält Gerbstoffe, die zusammenziehend, juckreizstillend und antiseptisch wirken. 5 bis 10 Esslöffel Eichenrinde in einem Liter Wasser kalt ansetzen und zum sieden bringen. Mindestens 5 Minuten zugedeckt ausziehen lassen, dann absieben und zum Fussbad geben. Vorsicht: Eichenrinde kann Badegefässe (auch Emaille!) dauerhaft verfärben!
  • Warmes Fussbad mit Weidenrinde: Tee aus 1 bis 2 Esslöffel Weidenrinde ins Fussbad geben. (Weidenrinde kalt ansetzen, zum sieden bringen und mindestens 20 Minuten zugedeckt ausziehen lassen.) Man kann aus der Weidenrinde auch eine starke Tinktur herstellen und dann von dieser (je nach Stärke 10 bis 30 ml) ins Fussbad geben. Das bedeutet einen kleinen Initialaufwand, ist danach aber äusserst praktisch in der Anwendung.
  • Eine der wirksamsten Pflanzen gegen verstärkte Schweissbildung, nicht nur an den Füssen, ist der Salbei. Zu diesem Zweck wird Salbei innerlich, in erster Linie als Tee, 2 bis 3 mal täglich eine Tasse, angewendet. Tee-Verächtern bieten sich Auszüge in Form von Tinkturen oder HAB-Frischpflanzentropfen an (3mal täglich 20 Tropfen). Eine weitere Methode ist, 1 bis 2 Tropfen des ätherischen Öls das Salbeis auf einen Würfelzucker zu geben, diesen mit einem Teelöffel warmem Wasser beträufeln und sofort zu schlucken. Nebenwirkungen: Ein frischer Atem und in der Grippezeit ein bisschen Schutz vor einem grippalen Infekt. Nebenwirkungen müssen nicht immer unerwünscht sein, jedenfalls nicht in der Naturheilkunde.
  • Fuss-Puder zum Einpudern von Füssen, Socken und Schuhen. Die Füsse bleiben länger trocken und schlechte Gerüche werden desodoriert. Rezeptur: 30 gr. Talkum und 30 gr. Reis- oder Maisstärke in einer Schüssel vermischen, 10 bis 20 Tropfen ätherische Öle von Salbei, Teebaum, Minze, Rosmarin, Verbena, Zeder, Zypresse oder nach persönlicher Vorliebe darüberträufeln und gut durchrühren. Durch ein Mehlsieb schütteln und in eine Puder-Streudose abfüllen, Gut verschlossen, kühl und dunkel aufbewahren. Einfacher und auch sehr wirkungsvoll: Man kann Schuhe und Socken mit Zimt-Pulver bepudern oder analog obiger Rezeptur gemahlenen Zimt mit Talkum und Maisstärke vermischen. Der Zimt ist dann noch gut wirksam, aber er duftet nicht so stark.
  • Fuss-Fluid für Einreibungen oder als Fuss-Spray tagsüber; wirkt sehr erfrischend und belebend und duftet diskret. Nach der Anwendung nicht abreiben, sondern an der Luft trocknen lassen. Zusätzlich zur Fluid-Anwendung die Füsse täglich mit einer guten, wenig fettenden Crème massieren. Rezeptur: In 100 ml Tinktur aus Lavendel-, Ringelblumen- und Huflattichblüten (kann man sich in der Drogerie mischen lassen) bis zu 20 Tropfen ätherische Öle nach Gusto, in diesem Fall mindestens die Hälfte davon Salbei und Teebaum, verschütteln.
  • Handelsübliche Tinkturen haben einen Alkoholgehalt von 40 bis 60, teilweise auch mehr Volumenprozenten. Je mehr Alkoholgehalt, desto besser lassen sich die ätherischen Öle darin homogensisieren. Starker Alkohol trocknet die Haut jedoch stark aus. Deshalb werden sie für diese Anwendung mit destilliertem Wasser zu einem Fluid zu verdünnt, idealerweise auf ca. 20% Alkohol. Je weniger Alkohol das Fluid enthält, desto weniger lang ist es haltbar. Stellen Sie deshalb nur kleinere Mengen Fluid her. Die Tinktur dagegen ist in Glasflaschen dunkel und kühl aufbewahrt jahrelang haltbar.

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