Fasten

Ernährung während des Fastens


Ernährung? Während des Fastens? Was ist jetzt los, fastet man nun oder ernährt man sich? könnte man sich da fragen.

Nun, strenges Fasten, also die absolute «Nulldiät», beinhaltet gewisse Risiken, besonders, wenn es über mehrere Wochen praktiziert wird. Es kann zu einem Mineralstoffmangel führen, der einen vorbelasteten Körper stressen kann. Ein gesunder, vitaler Körper kann einen momentanen Mangel an Eiweiss und Mineralstoffen zwar eher wegstecken, doch so wirklich gesund ist das nicht.

Ernährung während des Fastens heisst aber nicht Schniposaco (Schnitzel, Pommes-Frites, Salat und Cola), sondern eine ausgewogene Versorgung mit Eiweiss, Mineralstoffen und Vitaminen, die der Körper auch beim Fasten benötigt. Meine Überzeugung hält mich allerdings davon ab, irgendwelche meist sündhaft teure Nahrungsergänzungs- Fertigprodukte zu verwenden. Stattdessen verwende ich natürliche Getränke in bester Bio-Qualität.

Säuren – Basen

Fastengetränke sollen basisch reagieren, Vitamine und Mineralien liefern. Um den beim Fasten immer sauren Körper nicht noch saurer zu machen, trinke ich mit Ausnahme von Apfelschalen-Tee praktisch keinen Früchte-Tee.

Als basische Getränke eignen sich neben Kräutertee vor allem Fruchtsäfte aus Äpfeln, Birnen, Aprikosen, Ananas, aber auch Orangen- oder Zitronensaft (tatsächlich, die saure Zitrone wirkt im Körper basisch!) und Gemüsesäfte aus Sellerie, Karotten, Kohlrabi, Kürbis und Randen (rote Beete).

Die Säfte kann man sich mit einem Entsafter selbst herstellen oder im Naturkosthandel fertig kaufen. Ein Deziliter kostet weniger als einen Franken. Achten Sie darauf, dass Sie 100% Direktsaft oder hochwertigen Konzentratsaft aus biologischer Produktion kaufen, keinen rückverdünnten Grossverteilersaft im Mega-Angebot zum Schnäppchenpreis.

Wer über längere Zeit, in der Abgeschiedenheit oder beim Wandern fastet und keine oder wenig wirklich gesunde Säfte zu sich nehmen kann, kann sich ein Basenpulver kaufen. Es gibt gute Präparate mit einem hohen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen, die allerdings nicht gerade billig sind. Wenn man aber aufrechnet, wieviel Geld durch das Weglassen der normalen Nahrung eingespart wird, ist dieser Aufwand durchaus gerechtfertigt. Hier geht es ja auch um Gesundheitsvorsorge, und die ist immer preiswerter als Heilung.

Mineralstoffe und Vitamine

Bei der Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen kann man sich an die normale gesunde Alltags-Ernährung halten. Die benötigten Elemente sind in frischem, biologisch erzeugten Obst und Gemüse reichlich vorhanden. Wenn man sich an die Informationen aus dem Abschnitt ‘Säuren – Basen’ hält, ist man damit auch in Fastenzeiten bestens versorgt. Was im Alltag der Pausenapfel ist, ist jetzt halt einfach der entsprechende Fruchtsaft.

Eiweiss

Der Eiweissbedarf lässt sich am besten mit Molke-Getränken decken. Frische Trinkmolke hat allerdings einen gravierenden Nachteil: Sie ist nur in den ersten paar Stunden basisch; danach sinkt der pH-Wert bis 4.5, und sauer reagierende Getränke sind beim Fasten eben nicht erwünscht. Dem kann man durch Molkenpulver abhelfen. Ich verwende ein Naturmolkenpulver, das basenüberschüssig ist und pro 100 gr., was angerührt einem Liter fertigen Getränks entspricht, 12 gr. Eiweiss enthält.

Fastensuppe

Beim Fasten über längere Zeit (10 und mehr Tage) koche ich mir jeweils eine «Fastensuppe». Diese willkommene Abwechslung stellt aber das Maximum dessen dar, was man sich meiner Meinung nach beim vollen Fasten an Ernährung erlauben darf.

Rezept für die Haferschleim-Fastensuppe

In einer kleinen Pfanne werden 100gr. Haferflocken leicht angeröstet, ohne dass sie dabei braun werden. Nach dem Abkühlen gibt man ein paar Deziliter Wasser hinzu. Man kann dafür salz- und fettlose Gemüsebrühe, z.B. das Kochwasser von Saisongemüse verwenden. Das Gemüse selbst muss während der Fastenperiode leider auf dem Kompost enden. Das Flockenwasser zum Siedepunkt bringen und danach während einer Viertelstunde quellen lassen, bis sich ein schleimiger Brei gebildet hat.

Der Brei wird durch ein grosses Sieb abgelassen. Dabei ist es am besten, wenn die Masse nur leicht umgeschichtet, aber nicht ausgepresst wird, sonst wird der Faseranteil in der Suppe zu hoch. Ich verwende dafür ein Metallsieb mit 13cm Durchmesser und einer Maschenweite von 1,5mm. Der «Teig» kommt wieder zurück in die Pfanne, wo er nochmals mit etwas Wasser aufgekocht und gleichermassen abgesiebt wird. Danach kommt der Haferteig auch auf den Kompost.

Am Schluss wird man etwa 1,5 Liter Haferschleimsuppe haben. Weil die aber bezüglich Geschmack und Konsistenz niemanden aus den Socken haut, modifiziere ich sie folgendermassan: In der Suppenschale – meine fasst 7 dl – verrühre ich einen gehäuften Esslöffel Magerquark (etwa 30gr.), und etwa einen Teelöffel feinen Senf mit wenig Wasser zu einer Sauce, gebe 3 bis 4 dl der Haferschleimsuppe hinzu und fülle mit Sauerkrautsaft aus dem Reformhaus auf.

Das ergibt eine schmackhafte Suppe mit Nebennutzen: Mit 30gr Magerquark hat man etwa 5gr Eiweiss mit dabei und der Sauerkrautsaft wirkt im Darm reinigend. Die paar Gramm Kohlenhydrate und das Salz des Sauerkrautsafts (ca. 1/4 gr. pro dl) nehme ich in Kauf. Und wie gesagt, diese Suppe ist erst in der zweiten Fastenwoche angesagt.